Der
Name Rettich, Radi oder auch Radies leitet sich aus der lateinischen
Bezeichnung radix = Wurzel ab. Im Lateinischen heißt der
Rettich = raphanus. Davon stammen Rettichnamen wie rafano (ital.),
rabano (span.) oder rabao (portug.) ab.
Die Variabilität hinsichtlich Knollenform, Farbe und
Größe, Samenfarbe und -größe
sowie Entwicklungsrhythmus ist bei Rettich außerordentlich
groß, weshalb auch ein vielfältiges Sortenangebot
zur Verfügung steht.
Hinsichtlich der Kultivierung unterscheidet man zwischen Saat- und
Pflanzrettichen.
Botanisches:
Familie der Cruciferae (Kreuzblütler);
ein- oder zweijährige Pflanze; fiederteilige, z.T. behaarte
Blätter mit Rosettenbildung; blühende Pflanze kann
bis 1,60 m hoch werden; vorwiegend Insektenbestäubung;
Rettichfrucht ist eine Schote; Nutzungsorgan ist entweder Rübe
oder Knolle (sortenabhängig); Langtagspflanze;
Rübenfarbe sehr vielfältig: weiß, gelb,
braun, rosa, rot, purpurfarben, schwarz oder auch rot mit
weißen Spitzen; das Fruchtfleisch ist immer weiß.
Geschichtliches:
Als Entstehungsraum des Rettichs wird das östliche
Mittelmeergebiet und Vorderasien angesehen. Die ältesten
Hinweise zur Nutzung dieser Kulturpflanze stammen allerdings aus
Nordchina. Gesichert ist auch, daß
bereits im 1. und 2. Jahrhundert n.d.Z. in
Ägypten, Italien, Griechenland und stellenweise im
römischen Germanien Rettichanbau stattfand. In unsere Breiten
kam er also über die Römer und wurde hier lange Zeit
besonders in Klostergärten kultiviert. Heute wird Rettich in
allen Erdteilen angebaut. Der Schwerpunkt liegt in Ostasien.
Verwendung:
Rettich wird bei uns fast auschließlich roh verzehrt und ist
besonders als " Biergartengemüse " sehr beliebt. Aber auch in
Rettichsalaten, gemischt mit Blattsalaten, als Rohkostbeilage oder zum
Garnieren läßt sich die würzig- scharfe
Rübe verwenden. In Ostasien sind mildere Sorten verbreitet,
welche durch Milchsäuregärung konserviert werden,
aber auch als Kochgemüse dienen.
Ernte:
Die Rettiche werden von Hand aus der Erde gezogen, wobei man vorher
Pflanzen ausgesucht hat, die bereits einen ansehnlichen
Rübenanteil gebildet haben. Erntefähige Rettiche sind
leicht an der verdickten Rübe zu erkennen, welche schon einige
Zentimeter aus dem Erdboden herausschaut.
Lagerung:
Rettiche sollten so frisch wie möglich gegessen werden !
Ein kurzzeitiges, kühles Aufheben ( ohne Laubblätter)
ist über einige Tage möglich.