Blumenkohl (Brassica oleracea var. botrytis), auch Karfiol,
Käsekohl, Blütenkohl, Traubenkohl oder Italienischer
Kohl genannt, ist eine Zuchtsorte des Gemüsekohls (Brassica
oleracea) mit fleischigen, in einem Kopf zusammenstehenden
Blütensprossen, die als Gemüse gegessen werden.
Anders als bei anderen Kohlsorten bildet sich der Blütenstand
bereits im ersten Jahr. Werden die Pflanzen nicht geerntet, kommt es
zum sogenannten Schießen, der gestauchte Spross streckt sich,
und es werden gelbe Blüten und dann Samen gebildet.
Der Anbau erfolgt auf Feldern und privaten Gärten. Die Ernte
im Freiland ist in Deutschland vom Frühjahr bis zum
späten Herbst möglich. In Regionen mit mildem
Winterklima (z.B. Bretagne, spanische Mittelmeerküste) kann
Blumenkohl auch im Winter geerntet werden.
Blumenkohl stammt von der in Kleinasien beheimateten Urform Brassica
oleracea var. silvestris ab und wird seit dem 18. Jahrhundert in Europa
angebaut , zuerst in Italien, kurze Zeit später auch in
Frankreich.
Die knospigen Blütenstände, die in den Handel kommen,
sind in Deutschland in der Regel weiß bis elfenbeinfarben, da
sie von Blättern umhüllt oder mit Folien abgedeckt
und dadurch vor Licht geschützt waren. Anders als der eng
verwandte Broccoli werden sie geerntet, bevor die
Hüllblätter sich geöffnet haben und die
Blüten voll entwickelt sind. Gelbe oder braune Flecken auf dem
Blütenstand werden durch Sonneneinstrahlung bei
unsachgemäßer Lagerung nach der Ernte verursacht und
mindern die Qualität.
Blumenkohl kann roh oder gekocht gegessen werden. Er ist leicht
verdaulich, von typischem, mildem Geschmack und reich an Vitamin C und
Mineralstoffen. Zur Zubereitung wird er von den Blättern
befreit, der Strunk gekürzt und eingeschnitten und der
Kohlkopf im Ganzen etwa zwanzig Minuten in Salzwasser gegart oder
zerteilt in Röschen 10 bis 15 Minuten gedünstet.
Durch Zugabe von etwas Milch oder Zitronensaft bleibt er
weiß. Romanesco behält seine frische grüne
Farbe durch kurzes Abschrecken in Eiswasser. Serviert wird er klassisch
mit zerlassener Butter, mit Holländischer Sauce oder
Béchamelsauce, auf polnische Art mit in Butter
geröstetem Paniermehl oder mit Käse
überbacken.
Der Blumenkohl erfreut sich großer Beliebtheit und wird
mittlerweile in vielen Gebieten auf der ganzen Welt angebaut. Neben
Brokkoli und Artischocke zählt Blumenkohl zu den wenigen
Gemüsearten, von denen man entweder Blüten oder
Blütenstände verzehrt.
Die Bezeichnung Kohl leitet sich vom lateinischen caulis = Stengel ab.
Das Wort Blumenkohl erklärt sich aus dem fleischig verdickten,
noch nicht voll ausgebildeten Blütenstand (Blume).
Es gibt zahlreiche Sorten mit verschiedenen Kopfformen und Farben.
Botanisches:
Familie der Cruciferae (Kreuzblütler);
einjährige Pflanze; kompakter Blütenstand mit vielen
Teilblüten; Blütenfarbe weiß oder gelb;
Blätter sind grünlichblau, leicht gewellt und mit
typischem Wachsüberzug; manche Sorten mit nach innen drehenden
Herzblättern - "selbstdeckend" zur Erhaltung der
weißen Blumenfarbe; tiefwurzelnde Pflanze.
Geschichtliches:
In der Antike und dem frühen Mittelalter war Blumenkohl in
seiner heutigen Form unbekannt. Er stammt vermutlich aus dem
östlichen Mittelmeergebiet. Als Heimat kommen das
südliche Griechenland, Kreta und Zypern in Betracht. Genuesen
brachten vermutlich 1490 die ersten Pflanzen auf das
europäische Festland. Von Italien aus gelangte der Blumenkohl
nach Frankreich, Flandern und Deutschland. Grüne und violette
Sorten gab es in Italien schon vor 300 Jahren.
Verwendung:
Blumenkohl ist äußerst schmackhaft, gut verdaulich
und für viele Speisen ohne großen Aufwand leicht
anzurichten. Er eignet sich u.a. für Kranken- und
Diätkost sowie zur Bereitung von
Kindernahrung.
Es gibt eine Fülle von Blumenkohlrezepten: Rohkost und
milchsaure Konservierung, Suppen, Beilagen, Aufläufe,
Ausbacken oder das beliebte Blumenkohl-Curry.
Ernte:
Es wird ein scharfes Messer benötigt.
Blumenkohl wird selektiv geerntet, d.h. man wählt aus dem
Bestand nur die Köpfe aus, welche eine ansehnliche
Größe haben, leicht gewölbt sind und eine
feste Blume bilden. Die Blumenfarbe kann zwischen weiß und
leicht gelblich variieren. Erst wenn die weiße Blume in dem
dichten Blätterkopf von außen sichtbar
wird, sollte geerntet werden. Dazu mit dem Messer waagerecht die Blume
unten abschneiden, so daß noch ein paar
Außenblätter an ihr verbleiben (Schutz der Blume).
Blumenkohl sollte schonend behandelt werden - er verliert leicht seine
Ansehnlichkeit.
Lagerung:
Nur wenige Tage gekühlt lagerfähig.