Knoblauch (Allium sativum, Latein wörtlich ausgesäter
Knoblauch) ist eine Gewürz- und Heilpflanze in der Familie der
Zwiebelgewächse (Alliaceae).
Die deutsche Bezeichnung Knoblauch leitet sich vom althochdeutschen
Wort klioban (= spalten) ab; im Mittelalter nannte man den Knoblauch
nach diesem Wort chlobilou oder chlofalauh, bezogen auf das gespaltene
Aussehen seiner Zehen (siehe heute noch die Bezeichnung Klauen bei
Tieren). Weitere umgangssprachliche Bezeichnungen sind Knobi, Chnobli
(Schweiz), Knofi, Knowwlich oder Knofl.
1989 wurde der Knoblauch in Deutschland zur Arzneipflanze des Jahres
gewählt.
Verwendung:
Der Knoblauch wird in der kalten und warmen Küche genutzt.
Beim Braten darf er nicht zu braun werden, weil er sonst bitter werden
kann. Vor allem von Menschen aus Kulturbereichen, in deren
traditioneller Küche wenig bis gar kein Knoblauch verwendet
wird, werden die körperlichen Ausdünstungen von
Menschen, die ihn gegessen haben, als störend empfunden. Die
strengriechenden Stoffe kommen dabei nicht, wie oft angenommen, aus dem
Magen. Stattdessen werden die schwefelhaltigen Abbauprodukte
über die Lungenbläschen an die Atemluft abgegeben.
Der medizinische Fachbegriff dafür ist Halitosis. Diese
Gerüche werden von einem selbst und von anderen Personen,
welche Knoblauch gegessen haben, nur schwach oder gar nicht
wahrgenommen.
In manchen Gegenden Österreichs wird Knoblauch auch als
Vanille des armen Mannes bzw. der armen Frau bezeichnet. Der dort
bekannte Vanille-Rostbraten wird daher nicht mit Vanille, sondern mit
Knoblauch gewürzt.
Chinesischer Knoblauch (auch: Knoblauch-Schnittlauch) ist eine
Schnittlauchart. Die Blätter sind nicht rund, sondern breit
und kantig und schmecken nach Knoblauch - allerdings ohne den
Knoblauchgeruch. Die Knolle besteht nicht aus einzelnen Zehen, sondern
ähnelt eher einer Zwiebel.
In Spanien werden in einigen Gerichten statt der Knoblauchzehen
Knoblauchkeime verwendet, z. B. im Omelette. Grüne
Knoblauchkeime besitzen einen milden, charakteristischen Geschmack und
ähneln optisch feinen Grünen Bohnen. In Spanien sind
Knoblauchkeime im Becher eingelegt im Handel erhältlich.
Medizinische Verwendung und Eigenschaften:
Man verwendet Knoblauch in Abkochung in Klistieren, um die
Spulwürmer zu vertreiben. Früher zur Zeitigung von
Geschwüren.
Der oft als unangenehm empfundene Geruch nach dem Genuss von Knoblauch
rührt von den Abbauprodukten schwefelhaltiger Inhaltsstoffe
wie dem Alliin, das zu Allicin umgewandelt wird, her. Knoblauch ist
eine wichtige Selenquelle. Er wirkt antibakteriell und soll der Bildung
von Thromben vorbeugen (siehe auch Allicin, ein Inhaltsstoff des
Knoblauchs).
Die Knoblauchzwiebel enthält neben Speicherkohlenhydraten
(insbesondere Fructane) schwefelhaltige Verbindungen wie z. B. das
geruchlose Alliin, deren Vorstufen, Gammaglutamylalkylcysteine, ein
Addukt mit Thiamin (Allithiamin), Adenosin und Alliin-Lyasen. Diese
Enzyme gelangen erst durch Verletzung der Zellen (z. B. beim
Zerkleinern) in Kontakt mit Alliin, wobei die Verbindung abgebaut und
die eigentlichen Wirkstoffe, Thiosulfinate, Allicin und weitere
Folgeprodukte, erst gebildet werden und durch den roten Blutfarbstoff
zu Schwefelwasserstoff umgewandelt wird.
Die Inhaltsstoffe des Knoblauchs wirken antimikrobiell und
blähungstreibend. Außerdem stehen sie im Verdacht,
die Blutfettwerte zu senken und damit vorbeugend gegen
arteriosklerotische Veränderungen der
Blutgefäße zu wirken. Des weiteren sollen sie die
Auflösung zusammengelagerter Blutplättchen
fördern und dadurch die Fließeigenschaften des
Blutes verbessern. Eine Senkung des LDL-Cholesterins konnte in einer
Doppelblind-Studie mit frischem Knoblauch, Knoblauchpulver,
Knoblauchextrakt und Placebos an 192 Patienten mit leicht
erhöhten Cholesterinwerten nicht nachgewiesen werden.
Möglicherweise ist Knoblauch hilfreich in der
unterstützenden Behandlung leichten Bluthochdrucks.
Außerdem wirkt der Knoblauch vorbeugend gegen
Erkältungskrankheiten sowie bestimmte Krebsarten (Magen-,
Darm-, Speiseröhrenkrebs) und hat einen stimulierenden
Einfluss auf die Reparatur geschädigter DNA. Bei einigen
Menschen ruft Knoblauch Verdauungsstörungen hervor.